Die Idee des Ausstellungsraumes im Lügenmuseum in Radebeul entstand aus der Kritik, die sich an die gegenwärtige Ausstellungspraxis von DDR-Kunstwerken in deutschen Museen richtete. Das Ziel der Ausstellung ist es eine große Auswahl an Kunstwerken aus der Subkultur und Avant-Garde Kunst der DDR zu zeigen aber genauso ikonoklastische Installationen die sich mit der friedlichen Revolution befassen.
Die Ausstellung zeigt Objekte und Installationen, die vom DDR Regime verboten wurden. Im Raum finden sich eine Vielzahl von Kunstobjekten die der Künstler vor 1998 schuf. Die Objekte die in ‚Interieur Underground‘ gezeigt werden reichen von Punk zu selbstgedruckten Postkarten und Fotografien. Der Ausstellungsraum muss zusammen mit dem Katalog verstanden werden, der die Geschichten verschiedener DDR-Künstler erzählt, sowie visuelles Material zeigt, wie die von der Stasi vorgenommene fotografische Dokumentation der ersten Graffiti auf der Ost-Seite der Berliner Mauer. Die Themen mit denen sich befasst wird reichen von unkonventionellen Ideen über die demokratische Bewegung, zu Subkulturen und Untergrund-Bewegungen der DDR und natürlich Zensur. Der Ausstellungsraum kann als historischer Überblick der peripheren Künstler in einem obsoleten politischen System gesehen werden. Der Besucher hat die Möglichkeit Wandel und Brüche mit Hilfe der ausgestellten autobiographischen Objekte der Künstlern zu sehen.
Die Ausstellung wurde von dem Katalog begleitet, der von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und dem Sächsischen Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen unterstützt wurde. Der Katalog erfasst persönliche Geschichten der DDR-Künstler, die mit der Hilfe von persönlichen Gegenständen erzählt werden. Zusätzlich gibt es 10 Kunstposter, die für den Ausstellungsraum kreiert wurden.
Zabka, Reinhard. 'Interieur Underground. Kunst der Subkultur in der DDR der 1980er Jahre', DDR Geschichte im Museum- neue Themen, neue Ansätze, edited by Museumsblätter. Mitteillungen des Museumsverbandes Brandenburg, 2017:52-60.